Um die Finanzierbarkeit des Stefansviertels zu gewährleisten, wurde für den Architekturwettbewerb – basierend auf der Machbarkeitsstudie – ein Kostenziel festgelegt. Im Wettbewerb schnitt das Projekt MAYA von Lukas Imhof Architekten nicht nur klar als bestes, sondern (unter den besten vier, für die eine Kostenschätzung gemacht wurde) auch als günstigstes Projekt ab. Das definierte Kostenziel wurde jedoch nicht erreicht. Deshalb wurde das Gebäude in den folgenden Phasen kosteneffizienter gemacht.
Einsparungen
Die Treppenhäuser wurden verkleinert und die internen Erschliessungswege verkürzt. Indem tragende Wände, Bäder, Küchen und Loggien übereinander angeordnet wurden konnte Material für Wände, Decken, Leitungen und Wärmedämmung gespart werden. Sich wiederholende Fassaden und Fensterbauteile vereinfachen den Bauablauf und sparen Kosten.
Mehrkosten
Technische Anforderungen verursachten im Vorprojekt aber auch Mehrkosten. So musste das Untergeschoss vergrössert werden. Lüftungs-, Heizungs-, Klima- und Sanitäranlagen sowie Kühl- und Lagerräume brauchen mehr Platz. Zudem wurden einige Nutzungen in das Untergeschoss verlegt, um mehr rentablen Wohnraum zu schaffen. Schliesslich wurde die Verschiebung des Kirchturms geplant, um die Distanz vom Geläut zu den Wohnungen zu vergrössern.
Bauteuerung
Die kostensenkenden und kostensteigernden Massnahmen seit dem Wettbewerb halten sich in etwa die Waage. Was aber hinzukommt, ist die Bauteuerung. Das heisst, seit Beginn des Projektes sind die Preise für Material und Arbeit in der Baubranche stark gestiegen. Das stellt uns vor die Aufgabe, die Baukosten deutlich zu senken. Hier geht es um eine Grössenordnung, die nicht einfach durch Optimierungen im weiteren Projektverlauf erreicht werden kann.
Sparmöglichkeiten
Es gilt nun also auf hoher Flugebene herauszufinden, inwiefern das Projekt MAYA verändert und die langfristige Finanzierbarkeit sichergestellt werden kann. Substantielle Einsparungen können insbesondere durch die Reduzierung des Bauvolumens erzielt werden. Dies ist in den öffentlichen und gemeinschaftlichen Raumbereichen sinnvoll.
Eine Herausforderung sind also die Baukosten. Eine weitere Herausforderung sind jedoch die jährlichen Betriebskosten (inklusive Zinsen und Rückzahlung der Hypothek). Über die sogenannte Tragbarkeitsrechnung berichten wir nächstens.
Dieser Text ist Teil einer Informationsserie bis Ende Jahr. Sie können sich mit Fragen auch via E-Mail an marcel.grob@stefanskirche.ch wenden. Gemeinsam können wir Quartier-Zukunft gestalten und Raum schaffen, in dem sich unsere Kirchgemeinde weiter entfalten kann.