Letzte Woche haben wir über die Baukosten des Stefansviertels berichtet. In diesem Artikel beleuchten wir nun die Finanzen während des Betriebs des Stefansviertels. Die Investitionsrechnung und die Tragbarkeitsrechnung sind voneinander abhängig und müssen bei der Beurteilung der Finanzen gemeinsam betrachtet werden.
Kosten während des Betriebs
Zu den Liegenschaftskosten gehören beispielsweise Reparaturen, Versicherungen und Verwaltungskosten. Jährliche Zinskosten fallen für die Hypothek an, welche man braucht, um die Baukosten zu decken. Die Amortisation ist der Geldbetrag, mit dem die Hypothek im Laufe der Jahre zurückgezahlt wird. Und die Bildung eines Erneuerungsfonds ermöglicht es nach Jahrzehnten des Betriebs Erneuerungsarbeiten am Gebäude durchführen zu können (z.B. eine Erneuerung der Fassade oder der Ersatz aller Wohnungsküchen).
Einnahmen aus dem Betrieb
Im Projekt Stefansviertel sind derzeit über dreissig Wohnungen geplant. Durch die Vermietung dieser Wohnungen werden jährliche Einnahmen erzielt. Von den öffentlichen und gemeinschaftlichen Flächen ist nur ein geringer Beitrag zu den oben genannten Kosten zu erwarten, da die meisten Räume von der Kirchengemeinde selbst oder von der Quartiersöffentlichkeit genutzt werden sollen.
Zeithorizont
Je mehr Zeit für die Amortisation zur Verfügung steht, desto geringer sind die Amortisationskosten pro Jahr. Auch aus ökologischer Sicht ist eine möglichst lange Lebensdauer sinnvoll. Je länger jedoch die Amortisationszeit gewählt wird, desto ungewisser ist die wirtschaftliche Situation und die Qualität des Gebäudes gegen Ende der Amortisationszeit. Die bestehende Stefanskirche ist heute knapp 70 Jahre alt.
Handlungsoptionen
Um die Tragbarkeitsrechnung gegenüber dem Stand des Vorprojekts zu verbessern, gibt es grundsätzlich die Optionen die Kosten zu senken, die Einnahmen zu erhöhen oder den Zeithorizont zu verlängern. Diese Massnahmen gehen mit Einschnitten bei den Möglichkeiten (weniger Geld zum Bauen), erhöhten Wohnungsmieten, weniger Gemeinschaftsflächen oder einem höheren Risiko einher. Es wird sich erst zeigen, inwieweit eine langfristig Tragfähigkeit durch die Redimensionierung von Maya erreicht werden kann.
Dieser Text ist Teil einer Informationsreihe, die bis Ende des Jahres fortgesetzt wird. Bei Fragen wenden Sie sich bitte per E-Mail an marcel.grob@stefanskirche.ch. Gemeinsam können wir Quartier-Zukunft gestalten und Raum schaffen, in dem sich unsere Kirchgemeinde weiter entfalten kann.
Danke wenn sie die verantwortungstragenden Personen in diesem Prozess gedanklich und im Gebet mittragen. Mögen die anstehenden Prozesse mit Weisheit und in Einheit durchgangen werden.