Was ist das Stefansviertel?
Geistliche Heimat bieten und eine tragfähige Gemeinschaft sein: Das Stefansviertel wird ein Alltagsort für unterschiedlichste Menschen aus Hirzenbach. Als multifunktioneller Bau bietet das Stefansviertel einst Raum für Spiritualität, Essen&Trinken, Arbeit&Freizeit und Wohnen. Es soll dort gebaut werden, wo heute die Stefanskirche steht.
Wieso brauchte es den Redimensionierungsprozess?
Das Geld reicht nicht, um die ursprünglich geplanten Quadratmeter für Öffentliches und Gemeinschaftliches zu finanzieren. Wir mussten dort sparen und andererseits mehr Ertragsflächen einplanen.
Was hat sich am Projekt verändert?
Mehr Wohnfläche wurde geschaffen, der Dachgarten wurde aufgehoben und das Auditorium verkleinert. Jugendraum, Musikraum, Kinderräume wurden mit Makerspace, Aktivraum und Stube überlagert. Die geplanten Aktivitäten können weiterhin stattfinden, aber nicht mehr alles gleichzeitig.
Höhere Mietpreise und eine soziale Vision, wie passt das zusammen?
Wir haben tatsächlich die Ertragssituation des Stefansviertels verbessert, indem wir mehr Wohnungen bauen und diese oberhalb von genossenschaftlichen Preisen vermieten. Dies, um die ganzen Bauarbeiten überhaupt erst finanzieren zu können. Die Vision welche von Gastfreundlichkeit, Inspiration und Heimat für Hirzenbach zeugt, kann aber auch mit dem angepassten Raumprogramm lebendig werden. Unser Fokus bleibt auf dem Mehrwert für Quartier und Kirche.
Ein Highlight war die besondere, eigenwillige und doch so vertraut wirkende Sechseck Architektur der Kirche mit Dachgarten und Kapelle – kommt das alles weg? Wo bleibt der architektonische Anspruch, dass die Kirche Wegweiser zum Himmel, zur Grosszügigkeit Gottes sein soll?
Der stille Dachgarten und die Kapelle im Obergeschoss waren im Zusammenspiel mit dem Auditorium wunderschön entworfen. Leider ist diese Konstruktion sehr aufwändig und finanziell nicht tragbar. Die Kapelle kommt ins Erdgeschoss. Treppe und Lift brauchts dort dann nicht mehr. Der Architekt ist bereit, in der kommenden Überarbeitung eine bedeutend günstigere, aber nicht minder schöne Architektur für den Kirchenbaukörper zu entwerfen. Die sechseckige Grundform wird uns dabei auf die eine oder andere Art erhalten bleiben, da diese ein wegweisendes Thema im Architekturwettbewerb darstellte.
Wird es genügend Gemeinschaftsräumen geben? Die sind zu gewissen Zeiten bereits heute sehr beliebt?
Das Schöne ist, dass wenn die Nachfrage da ist und die finanzielle Situation der Kirchgemeinde es zulässt, dann können schon vorbereitete Wohnungen zu Gemeinschaftsräumen adaptiert werden. Das Stefansviertel wird sozusagen wachsen können, damit es auch den Bedürfnissen der Zukunft gerecht werden kann.
Es wurden Baukosten gespart und trotzdem braucht es ein Fundraising von 7 Mio. CHF. Wieso?
Die im Vorprojekt kalkulierten Baukosten sind massiv höher als ursprünglich abgeschätzt. Das hat auch mit der Teuerung zu tun. Jetzt haben wir gespart. Aber um genügend Räume für das Aufleben der Vision zu bauen, können wir die nicht ertragsbringenden Flächen nicht weiter verkleinern. Um die verbleibende Differenz zu decken, setzen wir darum nun auf Fundraising.
Die sechseckige Grundform des Stefansviertels steht im Kontrast zu den Zeilenbauten. Sie bleibt auch mit der Redimensionierung erhalten: Stefansviertel Stand Wettbewerb. Bild-Quelle: Lukas Imhof Architektur